Ein Denkmal in Flensburg?

Ein Denkmal wäre ein wichtiges Zeichen der Erinnerung an Flensburgs koloniale Stadtgeschichte und an die Verantwortung gegenüber den Nachwirkungen der Ausbeutung von Menschen und Natur in der Karibik.  Deshalb haben wir als Netzwerk Flensburg Postkolonial im Sommer 2025 Plakate von 15 Denkmälern aus 11 europäischen Städten an der Hafenkante ausgestellt. Diese kleine Galerie der Denkmäler zur Kolonialgeschichte präsentieren wir hier dauerhaft auf unserer Website. Außerdem haben wir zu den meisten Denkmälern noch mehr Infos verlinkt – dazu einfach auf die Infotext-Boxen klicken.

 

Flensburgs Stadtgeschichte und Stadtstruktur ist stark verflochten mit der kolonialen Plantagenökonomie in der Karibik. Flensburger Kaufleute, Reeder, Kapitäne und die gesamte Stadt haben vom Zugang zu den dänischen Kolonien im 18. und 19. Jahrhundert profitiert und damit indirekt auch vom Versklavungshandel und von der Entmenschlichung und unbezahlten Zwangsarbeit Schwarzer Menschen.

Seit einigen Jahren setzen sich Flensburger Bürger*innen sowie Flensburger Kultur- und Bildungsinstitutionen für ein Erinnern und eine Auseinandersetzung mit dieser Stadtgeschichte ein. Ein Denkmal an der Hafenkante wäre ein wichtiges Zeichen der Erinnerung an diesen Teil der Stadtgeschichte und an die Verantwortung gegenüber den Nachwirkungen der Ausbeutung von Menschen und Natur in der Karibik.

Im Leitbild Flensburg 2030+ wurde vom Stadtparlament nach einem umfangreichen Beteiligungsprozess beschlossen:

Flensburg bekennt sich zu seiner Geschichte und übernimmt globale Verantwortung: Erstellung und Umsetzung von Konzepten zur Aufarbeitung der Kolonialgeschichte der Stadt Flensburg.

Die hier ausgestellte Galerie der Denkmäler zur Kolonialgeschichte zeigt 15 Beispiele, die in europäischen Städten realisiert wurden. Damit unterstützt das Netzwerk Flensburg Postkolonial die Idee, in Flensburg einen Gedenkort zur Verflechtung mit der karibischen Geschichte und Gegenwart zu schaffen. Die Hafenkante wäre als Knotenpunkte des sogenannten „Westindienhandels“ der ideale Ort.