Nahaufnahme eines Stickers auf einer etwas dickeren Metallstange. Der Sticker ist hellblau, in weißer Schrift ist "Decolonize Flensburg" zu lesen. Im Hintergrund ist der Oberköper einer Schwarzen Person zu sehen, die in eine Muschel bläst und den rechten Arm mit einer Machte in der Hand erhoben hat.

Vortrag: Koloniale Amnesie in Flensburg

Koloniale Amnesie in Flensburg: Selektives Erinnern an transatlantischen Versklavungshandel und dänische Plantagenökonomien

Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Unsagbar“
Sybille Bauriedl, Europa-Universität Flensburg, Abteilung Geographie

Sagbar ist, was erinnert wird. Und an die Kolonialzeit wird in Europa nur selektiv erinnert. In Geschichtsbüchern und Tourismusbroschüren wird diese als „Goldenes Zeitalter“ des Überseehandels mit „mutigen Seefahrern“ und „tüchtigen Kaufleuten“ beschrieben. Dass der Reichtum und Wohlstand in europäischen Hafenstädten des 17.-20. Jahrhunderts auf der Arbeit von versklavten Menschen in der Karibik und den Amerikas beruht, wird dabei verschwiegen. Auch in Flensburg wird nicht an die Ausbeutung und die Aufstände auf den karibischen Zuckerrohrplantagen erinnert. Der Vortrag erklärt an Beispielen die Praxis kolonialer Amnesie, imperialer Nostalgie, des Verschweigens von Gewalt sowie das Unbehagen des kolonialen Erinnerns.

Die Ringvorlesung wird von der Europa-Universität Flensburg in Kooperation mit der Phänomenta und der Flensburger Volkshochschule organisiert.

Veranstaltungsdetails:

Montag, 13. Juni 2022, 18.00 Uhr
im im Vortragssaal der Phänomenta
Norderstr. 157-163, am Nordertor, Flensburg