Eine hellblaue Postkarte. Ein blauer Ring in Wasserfarben-Optik bedeckt die obere Hälfte der Karte. Eine Figur in einem weißen Kleid reicht von unten bis oben über die Postkarte. Ihr Oberkörper geht durch den blauen Ring. Sie macht den Anschein als schwebe sie. Ein Arm ist nach oben gestreckt, der andere hängt nach unten. Ein Bein ist vom Knie ab angewinkelt und nach hinten gestreckt. Ihr Kopf mit hellblonden kurzen Locken ist zur Seite geneigt. Im unteren Teil der Postkarte steht im Vordergrund in korallfarbenen Großbuchstaben "Luisa".

Luisa löst sich auf

Aussstellung, Veranstaltungs- und Predigtreihe zur Passionszeit 2022

‘Luisa löst sich auf’ ist eine Passionszeit-Ausstellung von Felisha Maria Carenage, die eine Auseinandersetzung mit der Geschichte Luisa Calderóns ist, und geht Leid, Pathos und Identität im dekolonialen Kontext nach. 

Im frühen 19. Jahrhundert sorgten in Großbritannien verbreitete Abbildungen der gefolterten 14-jährigen Luisa Calderón für Aufregung: Sie zeigten  die bisher für Europäer  verborgene Gewalt, die an kolonialisierten Orten zum Alltag gehörte. Die Geschichte Luisa Calderóns wirft auch heute noch Fragen danach auf, wie diese Gewalt mit unserer Realität im hier-und-jetzt verbunden ist. 

Anhand der visuellen Kommunikation von Felisha, die sich auf den bekanntesten Zeichnungen des Falls Calderons sowie andere visuelle Phenomene der kolonialen Bildsprache bezieht, wird die Kolonialgeschichte Flensburgs in einer Veranstaltungsreihe thematisiert. Dabei geht es nicht nur um den Handel, sondern auch um das Wirken deutscher christlicher Missionare  und ihre Verbindungen zu kolonialer Herrschaft. Diese Interventionen sind in einer Veranstaltungs- und Predigtreihe vom Stadtpastor Johannes Ahrens sowie Pastor Dr. Marcus Friedrichs organisiert worden, dazu gehören auch ein Vortrag vom hamburgischen Missionswissenschaftler Dr. Anton Knuth (Fr., 18. März um 19 Uhr) und eine Aufführung der Flensburger Theaterwerkstatt Pilkentafel (Fr. 25. März 19 Uhr).

‘Luisa löst sich auf’ ist begleitet von ‘Ashes’, einer damit verwandten Installation.  

Im Rahmen eines Postgraduiertenstipendiums für ein Projekt zum Thema ‘Koloniale Kontinuitäten an Schleswig-Holsteinischen Hafenstädten’ der Muthesius Kunsthochschule, Kiel, konnten diese Kunstwerke realisiert werden. 

Die Artistic Research ist freundlicherweise von der Arbeitsgruppe Integrative Geographie an der Europa- Universität Flensburg unterstützt, und die Installation der Kunstwerke ist dank einer Förderung des Kulturbüros Stadt Flensburg möglich.

Programm und weitere Informationen

nikolaikirche-flensburg.de
felishamaria.com
@badgyal.felisha